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Radtour 2: Bad Bevensen

Sinnvoll ist es die Tour gegen den Uhrzeigersinn zu befahren, da der Anstieg zum höchsten Punkt der Route gleich zu Beginn bevorsteht.

Startpunkt der Tour ist der Bahnhof Bad Bevensen. Da wir zuerst in westliche Richtung fahren unterqueren wir die Gleise durch die Unterführung und starten auf der Rückseite des Bahnhofs. Der Beschilderung folgend geht es bergauf in Richtung Lohn, der über Sasendorf erreicht wird.

Kurz hinter dem Wasserwerk ist der Hauptzugang zu diesem isoliert gelegenen Waldgebiet, das überwiegend durch Buchenwald geprägt ist. Wenige Schritte in den Wald hinein befindet sich eine Infotafel, die über die Buchenwaldgesellschaften und die verschiedenen, sich überlagernden Schutzgebietstypen aufklärt. Es besteht die Möglichkeit, zu Fuß eine Runde durch den Lohn, einen historischen Waldstandort, zu drehen.

Weiter geht es über eine kleine Straße westlich um den Lohn herum nach Tätendorf-Eppensen. Kurz vor dem Ort erreichen wir bereits den höchsten Punkt der Tour (96 m NN). Wir biegen links ab und können die Abfahrt in Richtung Nassennottorf genießen. In Höhe der Sandgrube fahren wir rechts und erreichen über eine weitere Abfahrt sowie die Unterführung der Bahnlinie nach Uelzen die K 22. Dieser folgen wir in Richtung Emmendorf und biegen bei nächster Gelegenheit nach Walmstorf links ab. Wir überqueren die Ilmenau und halten uns anschließend links. Hier besteht die Möglichkeit, nach rechts die Route 4 in Emmendorf zu erreichen.

Wir überqueren den Elbe-Seitenkanal und erreichen nach einem Kilometer den kleinen Ort Heitbrack, der idyllisch unter großen Eichen liegt. In Heitbrack geht es links in Richtung Jastorfer See, den wir bereits hinter hohen Bäumen vermuten können.

Wir erreichen die Zufahrt zum Damm des Elbe-Seitenkanals zu dem auch eine Treppe hinaufführt. Entweder wir nehmen die 66 Stufen zu Fuß oder wir nutzen die Auffahrt nach links auf die Dammkrone mit dem Fahrrad. Von oben besteht ein schöner Blick auf das Naturschutzgebiet „Jastorfer See“. Der See entstand durch Bodenabgrabungen beim Bau des Kanals. Darüber und über die Bedeutung als Vogelbrut- und –rastgebiet informiert eine Infotafel auf der Dammkrone.

Elbeseitenkanal
Ebener und befestigter Radweg am Elbeseitenkanal
© Jürgen Eggers

In diesem Bereich quert der Kanal die Ilmenauniederung. Der Fluss wird zweimal unter dem Kanal hindurchgeführt. Wenige hundert Meter weiter besteht vom Kanaldamm ein herrlicher Blick über das Ilmenautal. Die Kanalböschungen mit ihrer mageren Grünlandvegetation sind ein bedeutender Ausbreitungskorridor für Schmetterlinge und Heuschrecken. Im Mai und Juni kann man hier in den Nachmittags- und Abendstunden das Zirpen der selten gewordenen Feldgrille hören.

Wieder unten am See angelangt folgen wir dem Weg nach Jastorf. Kurz vor dem Ort ist rechts ein Beobachtungsturm ausgeschildert, von dem man den größten Teil des Sees gut überblicken und ohne zu stören die Wasservögel beobachten kann. Eine Tafel mit den regelmäßig vorkommenden Vogelarten erleichtert die Bestimmung. Der See beherbergt u.a. eine Kormorankolonie. Auch der Eisvogel lässt sich hier gut beobachten.

Weiter geht es durch Jastorf in Richtung Oetzendorf, das wieder deutlich höher liegt. Das Rundlingsdorf erreichen wir von hinten und lassen es vorerst links liegen, um über die Straße nach Masendorf, die etwa 500 m südlich liegenden Teiche zu erreichen. Die Teiche nahe der K 45 sind das Laichhabitat der größten Kammmolchpopulation Norddeutschlands und Brutplatz des Kranichs. eine Infotafel am abzweigenden Feldweg weist darauf sowie auf die Problematik des Straßenverkehrs hin.

Anschließend geht es wieder zurück in Richtung Oetzendorf, das rund um Dorfgemeinschaftshaus und Backhaus zu einer Rast einlädt. Im Norden des Dorfes gibt es einen Eichenhain mit Ehrenmal sowie einem naturnahen Teich.

Es geht weiter nach Osten, erst durch Felder, dann durch den Wald nach Testorf. Dieses Dorf weist eine ringförmige Straße um die zentralen Höfe auf. Über Schlagte und Hagen geht es unter der stillgelegten Bahnstrecke Uelzen – Dannenberg hindurch in das Vogelschutzgebiet „Ostheide“ hinein. Dieses Gebiet wurde zum Erhalt von Heidelerche und Ortolan ausgewiesen, zwei Singvögel, die auf Äckern brüten und eine strukturreiche Kulturlandschaft als Lebensraum benötigen. Während der Ortolan im Mai und Juni aus Straßenbäumen singt, kann man die Heidelerche bereits ab Mitte März an Waldrändern singen hören.

Wir erreichen nach etwa 1 km auf schlechteren Wegen die Allee zwischen Weste Bahnhof und Himbergen. An der Abzweigung nach Kollendorf weist eine Infotafel auf das Vogelschutzgebiet hin. Über Kollendorf, wo der NABU Uelzen einen Trafoturm zum „Hotel für Tiere“ umgebaut hat, geht es weiter nach Himbergen, das sich zu Rast oder Einkehr eignet. Der Ort liegt am Rand der Göhrde, dem großen Waldgebiet und ehemaligen königlichen Jagdrevier des Hauses Hannover.

Das nächste Ziel ist Rohrstorf, wo ein weiterer Trafoturm mit Nistkästen und Informationstafeln ausgestattet wurde. Der weg steigt nun nach Westen steil an, bietet aber einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft. Um eines der vielen Kleingewässern zu streifen, nehmen wir nicht den direkten Weg, sondern biegen noch zwei Mal ab. Die Gewässer sind Teil eines FFH-Gebietes, das einer besonderen Seltenheit gewidmet ist: der Rotbauchunke. In diesem Raum kommen die letzten Rotbauchunken Niedersachsens außerhalb der Elbtalaue vor. Ihr Bestand hat allerdings trotz der Schutzmaßnahmen und der Sanierung von Kleingewässern immer weiter abgenommen. Eine Infotafel weist auf das Schutzprojekt hin.

Weiter geht es über Strothe und Drögennottorf nach Römstedt. In westliche Richtung geht es dann durch Felder und Wälder nach Secklendorf nördlich von Bad Bevensen. Auf halber Strecke zwischen Römstedt und Secklendorf besteht die Möglichkeit direkt nach Bad Bevensen zu fahren. Von Secklendorf fahren wir weiter nach Westen über den Elbe-Seitenkanal und eine alte Feldsteinstraße nach Bruchtorf an der Ilmenau. Hier besteht die Möglichkeit in Richtung Jelmstorf die Runde mit Tour 1 zu verbinden.

Wir biegen hinter der Bahnüberführung links ab und erreichen bergauf durch die Felder den Forst Rießel und den Bevenser Ortsteil Medingen. Hier lädt das berühmte Kloster Medingen zu einer Besichtigung ein.

An der Mühle in Medingen queren wir die Ilmenau. Hier befindet sich die Kanueinstiegsstelle, die bis Lüneburg ein hindernisfreies Paddeln auf der Ilmenau erlaubt. Eine Kanutour auf der Ilmenau eröffnet eine ungeahnte Perspektive und ist ein unvergessliches Erlebnis. Entsprechend groß ist hier oft der Andrang der Kanuten. Eine Infotafel erläutert Ziel und Zweck des FFH-Gebietes „Ilmenau mit Nebenbächen“.

Durch das Waldgebiet Amtsheide mit dem Baumkletterpfad TreeTrek erreichen wir das Bad Bevenser Kurviertel und sind nach kurzer Fahrt wieder am Ausgangspunkt unserer Tour.

Start/Ziel

Bahnanschluss: Bad Bevensen (IC, metronom)
Entdeckerbus: Bad Bevensen Bf, Medingen, Tätendorf-Eppensen

Streckencharakteristik

Länge: 53 km Höhendifferenz: 73 m Steigung/Gefälle: je 328 Höhenmeter
Schlechte Wegstrecke: ca. 2 km
Abkürzungen: z.B. Höver – Havekost – Römstedt bzw. Almstorf oder von Römstedt direkt nach Bad Bevensen

Schutzgebiete/Infotafeln

NSG und FFH-Gebiet „Der Lohn“ (Infotafel)
NSG „Vogelfreistätte Jastorfer See“ (Infotafel am Elbe-Seitenkanal)
FFH-Gebiet „Kammmolchvorkommen Mührgehege/Oetzendorf“ (Infotafel)
EU-Vogelschutzgebiet „Ostheide“ (Infotafel Allee Weste Bahnhof – Himbergen)
FFH-Gebiet „Rotbauchunkenvorkommen Almstorf/Strothe“ (Infotafel bei Strothe)
FFH-Gebiet „Ilmenau mit Nebenbächen“ (Infotafel an der Brücke in Medingen)

Sonstige Ziele

Kurpark und Jod-Sole-Therme Bad Bevensen
Treppenspeicher Himbergen
Königsgräber Haaßel
Kloster Medingen
TreeTrek Baumkletterpfad

Gastronomie

Bad Bevensen, Bruchtorf, Himbergen, Medingen, Rohrstorf, Secklendorf, Tätendorf-Eppensen

Weitere Hinweise

www.bad-bevensen.de

Tour 2
Tour 2
Legende
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