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Radtour 3: Ebstorf & Gerdau

Wir starten am Bahnhof Ebstorf, einem Halt auf der Bahnstrecke Uelzen – Bremen. Von hier sind es ungefähr 2 km bis zum Ortskern mit dem Kloster Ebstorf, dem Entstehungsort der berühmten mittelalterlichen „Ebstorfer Weltkarte“.

Unsere Tour führt uns durch Altenebstorf und weiter an der Bahnlinie nach Bremen entlang in den Wald hinein. Wir biegen einmal rechts und dann links ab und überqueren am Becksberg wieder die Gleise in Richtung Allenbostel. Von Allenbostel nach Bode geht es über einen kleinen, aber gut befahrbaren Wiesenweg, vorbei an einem Wiesenteich und über einen Bach nach Bode.

Westlich von Bode befinden sich die Reste der ehemaligen Burg Bode, die heute von mächtigen Eichen bewachsen ist. Weiter geht es auf einer kleinen Straße zwischen den Naturschutzgebieten „Maschbruch“ und „Arendorfer Moor“ hindurch in Richtung Brockhöfe. Die beiden Schutzgebiete sind durch ausgedehnte Bruchwälder und Feuchtwiesen ausgezeichnet, in denen u.a. der Kranich brütet. Wir kommen durch eine abwechslungsreich durch Baumreihen, Hecken und kleine Wälder gegliederte Landschaft. In Brockhöfe besteht die Möglichkeit, den Zug in Richtung Uelzen oder Munster/Bremen zu besteigen.

Über die K 32 erreichen wir die Ellerndorfer Wacholderheide, die größte frei zugängliche Heidefläche des Landkreises Uelzen. Ungewöhnlich ist der sehr dichte Bestand an Wacholdern, die der Heide eine besondere Prägung verleihen. Am Schafstall wird ein Imbiss mit Spezialitäten aus der Heide angeboten. Eine Infotafel weist auf die prägenden Pflanzen Besenheide und Wacholder hin.

Radausflug
Ellerndorder Wacholderheide
© Jürgen Eggers

Auf der Kreisstraße geht es weiter über Ellerndorf nach Eimke, wo wir die B 71 überqueren müssen. Von Ellerndorf besteht die Möglichkeit, auf einem gut befahrbaren Weg in Richtung Linden die Tour abzukürzen.

Durch Eimke fahren wir weiter in Richtung Rheinmetall-Schießplatz. Am Tor zum Schießplatz steht eine Infotafel, die auf das Kiehnmoor und die Große Heide auf dem Rheinmetallgelände hinweist. Es ist außerhalb des Übungsbetriebes aber auch möglich entlang der rotweiß markierten Wege in das Schießplatzgelände hinein zu fahren. Bitte keinesfalls die Wege verlassen!

Das weitgehend ungestörte Gebiet ist Lebensraum des Rotwildes und vieler seltener Vogelarten. Besonders zu erwähnen ist die stabile Birkwildpopulation sowie die größten Bestände von Schwarzkehlchen und Ziegenmelker im Landkreis Uelzen. Am Gerdaustausee ist die ungestörte Beobachtung von Wasservögeln, geschützt durch eine Sichtschutzwand, möglich.

Unser Weg führt uns allerdings vor dem Tor links ab und über einen Bohlensteg über die Gerdau nach Wichtenbeck. Über den Bohlensteg gelangen wir trockenen Fußes durch die nassen, flussbegleitenden Erlenwälder. Dadurch bekommen wir Einblicke in diesen Lebensraum, die ohne den Steg nicht möglich wären.

Wir erreichen Wichtenbeck und halten uns weiter auf dem Weg in Richtung Bargfeld. Nach rund 3 km knickt unsere Route nach links ab und durchquert auf einem asphaltierten Weg das neu ausgewiesene Naturschutzgebiet „Mönchsbruch“. Eine Infotafel links des Weges informiert über das Gebiet und typische Pflanzenarten der Bruchwälder.

Wir erreichen die B 71 und müssen diese erneut überqueren. Es geht weiter durch Groß Süstedt hindurch nach Gerdau. In Groß Süstedt besteht nochmals Gelegenheit über die Mühle Verhorn und Linden nach Ebstorf abzukürzen.

Am Ortsrand von Gerdau biegen wir rechts ab und gelangen über einen unbefestigten Weg zu einer kleinen Holzbrücke über die Gerdau. Diese idyllische Stelle an der Gerdau bietet sich als Rastplatz an. Die jungen Eichen diesseits der Gerdau sowie die alte Eiche auf der gegenüberliegenden Seite sind als Naturdenkmal ausgewiesen. Ebenfalls auf der anderen Seite stellt eine Infotafel die hier besonders gut zu beobachtenden Fließgewässerlibellen vor. Dazu gehören die Gebänderte und die Blauflügel-Prachtlibelle sowie die Grüne Keiljungfer.

Nach einem Kilometer erreichen wir Bohlsen, das für seine Mühle und den dort ansässigen Bio-Gebäckhersteller „Bohlsener Mühle“ bekannt ist. Das Dorf hat bereits den Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und auch einen Europäischen Dorferneuerungspreis gewonnen. Die Grünanlage an der Gerdau lädt zur Rast ein.

Weiter geht es am westlichen Rand des Uelzener Stadtwaldes entlang über teilweise unbefestigte Wege in Richtung Westerweyhe. In Höhe des Immenhofes besteht die Möglichkeit nach Westen abzubiegen und Melzingen anzufahren. Das dortige Arboretum bietet eine Sammlung von Gehölzen aus aller Welt und ist als Gartenanlage attraktiv gestaltet. Ein kleines Gartencafe und ein Gartenladen sind angegliedert. Auf dem Weg nach Melzingen passieren wir den Opferstein, einen Findling um den herum vielfältige frühzeitliche Gegenstände gefunden wurden.

Weiter geht es um den Standort Hainberg der Bundespolizei herum und über die Bahnlinie nach Uelzen – Ebstorf in den Bobenwald hinein. Dieser durch Hainsimsen-Buchenwälder dominierte Laubwald ist als FFH-Gebiet ausgewiesen und wird durch die Niedersächsischen Landesforsten als Naturwirtschaftswald genutzt.

Am Wegeknick kurz vor dem Verlassen des Bobenwaldes weist eine Infotafel auf die Bedeutung von Alt- und Totholz in unseren Wäldern hin. Nach kurzer Strecke durch die Feldmark erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt am Bahnhof Ebstorf. Sollte noch etwas Zeit sein, so lohnt sich ein Besuch des Klosters Ebstorf oder ein kurzer Abstecher zur 1.000 jährigen „Königseiche“ am Waldrand nahe der Psychiatrischen Klinik südlich der Bahnlinie.

Start/Ziel

Bahnanschluss: Ebstorf, Brockhöfe (DB regio)
Entdeckerbus: Ebstorf, Ellerndorfer Wacholderheide, Eimke, Wichtenbeck

Streckencharakteristik

Länge: 47 km Höhendifferenz: 50 m Steigung/Gefälle: je 212 Höhenmeter
Schlechte Wegstrecke: ca. 3 km
Abkürzungen: z.B. Ellerndorf – Linden – Stadorf – Ebstorf oder Groß Süstedt – Linden – Stadorf - Ebstorf

Schutzgebiete/Infotafeln

NSG Mönchsbruch (Infotafel)
NSG „Maschbruch“
NSG „Arendorfer Moor“
NSG „Kiehnmoor“ und EU-Vogelschutzgebiet „Große Heide bei Unterlüß und Kiehnmoor“ (Infotafel bei Eimke)
FFH-Gebiet „Ilmenau mit Nebenbächen“ (Infotafeln an Gerdau und in Ellerndorfer Wacholderheide)
FFH-Gebiet „Bobenwald“ (Infotafel)

Sonstige Ziele

Kloster Ebstorf
Ringburg Bode
Wassermühle Bohlsen und Verhorn
Arboretum Melzingen und Opferstein bei Melzingen

Gastronomie

Bohlsen, Ebstorf, Eimke, Gerdau, Linden, Lintzel, Melzingen

Weitere Hinweise

www.ebstorf.de
www.suderburg.de

Tour 3
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Legende
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Streckendaten für GPS-Empfänger


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