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Radtour 4: Uelzen & Rosche

Wir beginnen unsere Tour am Hundertwasserbahnhof Uelzen und folgen der Bahnhofstraße in die Innenstadt. Dabei müssen wir unsere Räder ein kurzes Stück durch die Fußgängerzone schieben. Von der Stadtmitte am alten Rathaus folgen wir der Gudesstraße und queren die Ilmenau am Gudestor. Wir biegen an der Ilmenau nach links und nach 400 m entlang des Flusses in Höhe der Langen Brücke nach rechts ab.

Weiter geht es immer die Lindenstraße entlang bis an die Wipperau und durch das Meyerholz zur Unterführung unter B 4 und Elbe-Seitenkanal nach Oldenstadt. Die Wipperau entwässert als einer der vier Quellflüsse der Ilmenau den gesamten östlichen Teil des Landkreises. Ihren Ursprung hat sie südlich von Suhlendorf.

In Oldenstadt erreichen wir die Ortsmitte und halten uns rechts. Dabei überqueren wir die Wipperau kurz oberhalb des Mühlenwehres und lassen das Historische Zentrum mit der Klosterkirche, dem alten Siedlungsursprung der heutigen Kreisstadt Uelzen, rechts liegen.

Wenige hundert Meter nach der Überquerung der B 191 erreichen wir die Naturerfahrungsstätte NEST des NABU Uelzen. Der Zutritt ist für Interessierte frei! Das naturnahe Gartengelände bietet vielfältige Lebensräume: Neben einem Teich mit Schilfröhricht und kleinen Tümpeln gibt es alte Bäume, eine Blumenwiese, eine riesige Kräuterspirale, ein Insektenhotel, einen Bienenlehrstand, einen Vogelbrutpavillon und vieles mehr.

Aktivitäten im NABU-Nest
Aktivitäten im NABU-Nest
© Günther Lebek

Genießen Sie den Garten und erleben Sie das vielfältige Leben dort oder legen Sie eine Rast ein. Der Garten ist Treffpunkt für Mitglieder des NABU Uelzen und Heimat der Kindergruppe.

Unsere Tour geht weiter über Groß Liedern nach Klein Liedern und entlang der Niederung des Klein Liederner Baches nach Hanstedt II. Rechts stehen die mächtigen Windkraftanlagen und links hat der NABU Uelzen einen kleinen Teich als Brutbiotop für den Kranich gestaltet.

In Hanstedt II biegen wir kurz auf die K 17 in Richtung Rätzlingen um in Gansau in eine kleine Straße einzubiegen, die durch die Feldmark nach Molbath führt. Die Landschaft ist zwar weithin offen, weist aber noch kleine Feldgehölze oder Baumreihen auf. Hier ist in den Wintermonaten gelegentlich der Raubwürger zu beobachten.

Wir erreichen Molbath und halten uns am Ortseingang rechts. Nach 200 m kommen wir an das NABU-Biotop. Hier wurde im Rahmen der „Wege in die Natur“ eine Beobachtungsplattform errichtet, die es ermöglicht, ohne zu stören in das Feuchtbiotop zu blicken. Eine Infotafel weist am Eingang auf die Moorfroschpopulation sowie die stark zunehmende Kranichpopulation hin. In diesem Biotop brütet der Kranich nur 200 m vom nächsten Wohnhaus entfernt! Weitere Brutvögel sind Zwergtaucher, Nachtigall und Pirol.

Wir fahren weiter über Klein Malchau nach Rosche ins Tal der Wipperau. Ein kurzer Abschnitt hinter Kl. Malchau verläuft über eine schlechte Wegstrecke. Hinter Klein Malchau besteht die Möglichkeit einer Abkürzung über Jarlitz und Süttorf nach Dörmte.

Von Rosche geht es im Tal der Wipperau weiter nach Borg und dann über die K 16 nach Neumühle an der B 191. In Richtung Bruchwedel gelangen wir in das EU-Vogelschutzgebiet „Ostheide“. Ausgewiesen wurde es wegen der guten Bestände von Heidelerche und Ortolan, einer Ammernart. Die beiden bodenbrütenden Singvogelarten können wir hier mit etwas Glück beobachten. Während der Ortolan aus Bäumen, oft den straßenbegleitenden Alleebäumen singt, tiriliert die Heidelerche im Singflug über Äckern und Brachen an Waldrändern.

Am Ortsausgang von Bruchwedel weist eine Infotafel auf das Vogelschutzgebiet im Allgemeinen und die Heidelerche im Besonderen hin. Linkerhand in der Niederung des Bruchwedeler Baches hat der NABU ein Grundstück erworben und mit Hilfe von Mitteln der Umweltlotterie BINGO einen Teich angelegt. Hier brütet nun alljährlich der Kranich.

An der Abzweigung hinter Bruchwedel besteht die Möglichkeit, die Radtour mit Tour 2 zu verknüpfen, die durch das 2 km entfernte Testorf führt. Wir biegen links ab und gelangen durch eine Birkenallee in das Rundlingsdorf Dörmte. Außer diesem slawischen Siedlungstyp ist bemerkenswert, dass einige Bauern vor gut 100 Jahren durch den Zuckerrübenanbau wohlhabend wurden, wie drei „Rübenburgen“, die städtisch wirkenden Wohnhäuser, erahnen lassen.

Von Dörmte geht es parallel der Wipperau und vorbei an Äckern und Pferdeweiden weiter über Oetzen zur Oetzmühle. Kurz vor der Oetzmühle führt ein Fuß- und Radweg nach Stöcken an der Bundesstraße.

Von Stöcken sind es in Richtung Rätzlingen noch 1,5 km zum Wasserspeicher. Dieses 13 ha große Becken nimmt im Herbst das Prozesswasser aus der Zuckerfabrik auf und speichert es, bis es im Frühjahr und Sommer zur Beregnung der Felder genutzt wird und den Kreislauf wieder schließt. Der Wasserspeicher zieht ganzjährig Wasservögel an, die sich von einer Beobachtungsplattform gut beobachten lassen. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn sich die Kraniche der Umgebung im Sommer und Herbst auf den umliegenden Feldern sammeln und mit der Dämmerung zum Schlafplatz in das Flachwasser des dann weitgehend leeren Speicherbeckens fliegen. Neben verschiedenen Entenarten rasten hier auch verschiedene Limikolen und hin und wieder ein seltener Durchzugsgast. Ein Besuch lohnt sich für vogelkundlich Interessierte immer.

Wir überqueren an der Oetzmühle die Wipperau und fahren durch eine herrliche Apfelbaumallee nach Riestedt. Kurz vor dem Ort weist eine Infotafel auf die Geschichte des Obstanbaus und die ökologische Bedeutung alter Hochstammsorten hin. In Richtung Masendorf begleitet uns ebenfalls eine Obstbaumallee.

Kurz vor dem Ort haben wir einen schönen Einblick in das LSG „Wipperauniederung“, das sich bis Oldenstadt erstreckt. Weiter nach Molzen nutzen wir den Radweg entlang der K 3. Kurz hinter Molzen verlassen wir die Wipperauniederung und biegen in einen Weg ein, der uns über den Heisterberg zum Elbe-Seitenkanal bringt. Der Heisterberg ist ein Teil der Endmoräne, der das Uelzener Becken nach Norden abschließt. Das Tal der Ilmenau hat sich bei Emmendorf, das wir über die Brücke erreichen, etwa 50 m tief durch diese Endmoränenzug geschnitten, der nach Westen weiterführt und hier bereits den fünften Windpark entlang unserer heutigen Rundstrecke beherbergt.

Wir können hier erneut unsere Route mit der Tour 2 verknüpfen oder nach Bad Bevensen weiterfahren.

Emmendorf wird durch Ilmenau und Bahnstrecke in drei Teile gegliedert. Wir folgen dem Ilmenautal und kommen am Ortsausgang an einer weiteren Infotafel vorbei, die über die Entstehung der Landschaftsformen sowie Tiere und Pflanzen der Feucht- und Nasswiesen an der Ilmenau informiert.

Zwischen Bahnlinie und Ilmenau geht es auf einer kleinen Straße weiter, die immer wieder schöne Ausblicke in den Talraum bietet. Schließlich unterqueren wir die Bahnlinie und gelangen nach Kirchweyhe, das unter dem starken Verkehr auf der B 4 leidet. Wir überqueren die Bundesstraße und gelangen weiter nach Westerweyhe. Zuerst durch den alten, von Höfen geprägten Ortskern und dann durch die Wohnviertel dieses größten Uelzener Stadtteiles bis in den Uelzener Stadtwald. Dieser kommunale Forst dient als wichtiges Nahherholungsgebiet und Trinkwassergewinnungsgebiet für die Stadt Uelzen. Über Wald- und Sternstraße gelangen wir in wenigen Minuten zurück an den Hundertwasserbahnhof.

Start/Ziel

Bahnanschluss: Hundertwasserbahnhof Uelzen (ICE, IC, DB regio, metronom)
Entdeckerbus: Uelzen, Oldenstadt, Rosche, Westerweyhe

Streckencharakteristik

Länge: 52 km Höhendifferenz: 49 m Steigung/Gefälle: je 191 Höhenmeter
Schlechte Wegstrecke: ca. 1 km
Abkürzungen: z.B. Klein Malchau – Jarlitz – Süttorf oder Molzen – Woltersburg - Oldenstadt

Schutzgebiete/Infotafeln

EU-Vogelschutzgebiet „Ostheide“ (Infotafel Bruchwedel)
FFH-Gebiet „Ilmenau mit Nebenbächen“ (Infotafeln Emmendorf)
LSG „Wipperauniederung“
NABU-Biotop Molbath (Infotafel)
Obstbaumallee Oetzmühle - Riestedt (Infotafel)

Sonstige Ziele

Hundertwasserbahnhof Uelzen
NABU Naturerlebniszentrum NEST in Oldenstadt
Historisches Zentrum Klosterkirche Oldenstadt
Wassermühle Neumühle
Woltersburger Mühle

Gastronomie

Borg, Dörmte, Emmendorf, Hanstedt II, Groß Liedern, Kirchweyhe, Masendorf, Molzen, Oetzen, Oldenstadt, Rosche, Süttorf, Uelzen, Westerweyhe

Weitere Hinweise

www.uelzen.de
www.samtgemeinde-rosche.de

Tour 4
Tour 4
Legende
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Wege in die Natur der Region Uelzen • Ein Projekt des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU) in 29525 Uelzen • www.naturwege-uelzen.de • Datenschutz